| Namen:
                        dtsch.:Ackerwinde; frz.: liseron des champs; ital.: vilucchio
                        comune; engl.: field bindweedFamilie: Windengewächse
                        (Convolvuláceae)
 Größe: 20 bis 80 cm
                        lang
 Blütezeit: Juni bis September
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                |  Aus
                        der Familie der Windengewächse gibt es nur zwei einheimische
                        Gattungen in Deutschland, die Winden (Calystégia)
                        und die Ackerwinden (Convólvulus). Die Art
                        Ackerwinde (Convolvulus arvénsis) ist
                        der einzige Vertreter der Gattung Ackerwinden in Deutschland.
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                |   Den
                        mitteleuropäischen Windengewächsen ist gemein, daß
                        sie oft windende Stengel haben, an denen wechselständige
                        Blätter wachsen. Die gestielten Blüten sind meist
                        zwittrig und radiär. Innerhalb der fünf miteinander
                        verwachsenen Kronblätter finden sich 5 Staubblätter und
                        ein oberständiger Fruchtknoten. Die fünf Kelchblätter
                        sind nicht miteinander verwachsen. Bei den Windengewächsen
                        sind die Blütenkronen in der Knospenlage gedreht. Die Blüte
                        erreicht einen Durchmesser von etwa 30 mm. Die Ackerwinde hat,
                        wie nebenstehend gut zu sehen, 2 fadenförmige Narbenlappen
                        auf dem Griffel (weiß). Bei der Gattung Calystégia
                        sind diese groß und flach. An dem Blütenstiel befinden
                        sich zwei kleine Vorblätter. Bei den Winden (Strand-, Pracht-
                        und Zaunwinde) sind diese Vorblätter groß und
                        umschließen mehr oder weniger vollständig den Kelch.
                        Die Samen der Ackerwinde befinden sich in einer kahlen,
                        zweifächrigen Kapsel.
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                |  Die
                        wechselständigen, spieß- bis pfeilförmigen Blätter
                        werden 3 bis 4 cm lang. Wie der Name der Pflanze schon sagt,
                        ist die Ackerwinde häufig auf Äckern zu finden. Sie
                        windet sich auch gerne entlang von Gartenzäunen, in
                        Weinbergen oder frischen bis mäßig trockenen
                        Ruderalstellen.
 Im Garten kann sie sich als nur schwer zu
                        bekämpfendes Unkraut erweisen. Vor allem neu angelegte Beete
                        werden von ihr gerne und schnell überwuchert. Finden wir die
                        Pflanze am Zaun noch hübsch und freuen uns an ihren Blüten,
                        so werden wir sie aber auch Rosen, Lavendel und andere
                        Zierpflanzen als Klettergerüst mißbrauchen erleben.
                        Beim Jäten zerreißen die Wurzeln leicht, ein Problem,
                        da sich aus diesen wieder neue Pflänzchen entwickeln.
 Gerade
                        im Weinbau wird die Ackerwinde aber auch wegen ihre Eigenschaft
                        als Wirt für Phytob(p)lasmen (bakterienähnliche
                        Mikroorganismen, welche die Schwarzholzkrankheit am Wein
                        hervorrufen) ungerne gesehen. Zikaden (Hyalesthes obsoletus),
                        welche die Ackerwinde als Nährpflanze nutzen, übertragen
                        die Erreger auf die Weinreben.
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                |  Laut
                        der Enzyklopädie der eßbaren Wildpflanzen
                        ist die Ackerwinde für den Genuß tauglich, andererseits
                        gilt die Wurzel als giftig und ist ebenso wie das Kraut
                        Bestandteil kreislauffördernder Mittel. liberherbarum.com
                        gibt als Inhaltsstoffe der Pflanze Flavonoide, Gerbsäure,
                        Glykoretine, Glkoside, Harz, Harzglykoside,
                        Kaffeesäureverbindungen und Tannine an, und eine
                        hauptsächliche Anwendung als Abführmittel (frühere
                        Verwendung). Ich persönlich würde daher darauf
                        verzichten, sie zu essen.
 Die Ackerwinde schließt ihre Blüten
                        abends und bei schlechtem Wetter. |