Lebensform

Unter dem Begriff Lebensform faßt man Gruppen von Pflanzen zusammen, die durchbestimmte Anpassungsmerkmale, welche sie zur Überdauerung der ungünstigen Jahreszeit (bei uns ist das der Winter) fähig machen, miteinander übereinstimmen. Nach Art und Lage der Überdauerungsorgane unterscheidet man:

Holzgewächse (Phanoerophyten) mit harten, verholzten Stämmen, Ästen und Zweigen, die den Winter oberirdisch überdauern und im nächsten Frühjahr austreibende Knospen tragen. Hierzu gehören:


Makrophanoerophyten oder Bäume: Holzgewächse mit aufrechtem Stamm und einer aus Ästen und Zweigen bestehenden Krone


Nanophanerophyten oder Sträucher: Holzgewächse ohne oberirdischen Stamm mit starker basaler Verzweigung


Hemiphanerophyten: Zwergsträucher, blühend höchstens 50 Zentimeter hoch (Preiselbeere) und Halbsträucher, nur im unteren Teil verholzt und mit Erneuerungsknospen, der obere krautige Teil dagegen jährlich absterbend (Bittersüß)

Kräuter mit unverholzten oberirdischen Stengeln die im Herbst absterben. Die Erneuerungsknospen sind an bodennahen oder unterirdischen Teilen, im Wasser untergetaucht oder ganz fehlend. Hierzu gehören:


Chamaephyten: nicht einjährige Kräuter, deren Erneuerungsknospen über der Erdoberfläche liegen. Der Schutz der Knospen erfolgt durch Teile der Pflanze selbst, zum Beispiel durch Polsterwuchs oder abgestorbene Blattscheiden, oder durch Schnee (Steinbrech-Arten, Blaukissen).


Hemikryptophyten: nicht einjährige Kräuter, deren Erneuerungsknospen an der Erdoberfläche liegen. Ihr Schutz erfolgt durch eine Laubdecke oder durch abgestorbene Blattreste. Hierzu gehören vornehmlich Rosetten- (Gänseblümchen, Roter Fingerhut), Ausläufer- (Kriechender Hahnenfuß, Erdbeere) und Horstpflanzen (Viele Gräser)


Geophyten: ausdauernde Kräuter, deren Überwinterungsorgane im Boden liegen und durch diesen geschützt werden: Rhizome (Windröschen, Schilf), Zwiebeln (Lilie, Tulpe) oder Knollen (Kartoffel, Lerchensporn, Knabenkraut)


Therophyten: sommerannuelle Kräuter


Hydrophyten oder Wasserpflanzen: Kräuter mit untergetauchten Überwinterungsorganen. Die Tauchpflanzen erreichen die Wasseroberfläche nicht oder nur zur Blütezeit mit den Blüten (Wasserpest). Die Schwimmpflanzen schwimmen als Ganzes (Krebsschere) oder mit ihren großflächigen Blättern (Seerose) auf der Wasseroberfläche. Die Sumpfpflanzen stehen nur mit ihren unteren Sproßteilen i mWasser und erheben sich im Sommer mit den oberen Sproßteilen aufrecht über das Wasser.

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(aus Rothmaler)
Inhalt und Design by Andrea
Mai 2002
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