Tillandsien Mexiko Exkursion - Tillandsien - Botanik der Tillandsien

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Verbreitung

Bromelien können als eine sehr genügsame Gruppe tropischer Pflanzen angesehen werden, wobei ein Schwerpunkt in der Besiedlung von Bäumen und Steinen besteht. „Wir finden Vertreter von den südlichen Vereinigten Staaten bis fast hinunter zur Südspitze Südamerikas.“ (Rauh 1981) Im Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über die Westindischen Inseln, im Westen finden sie sich noch auf den Juan Fernandez-, den Cocos- und eine Art auch auf den Galapagos-Inseln (Tillandsia insularis). (Zizka et al. 1988)

Baum mit Spanischem Moos

Wuchsgemeinschaft mit Orchideen

Ein mit Spanischem Moos besetzter Baum an den Lagos de Montebello, Chiapas /Mexico (aus Privatbesitz).

Die Pflanzen treten meist in großen Beständen auf und bilden zum Beispiel mit Orchideen Wuchsgemeinschaften auf Bäumen (aus Privatbesitz).


„Sie wachsen epiphytisch auf Bäumen, auf Kakteen, an steilen Felswänden oder terrestrisch, d.h. auf dem Boden. Sie besiedeln die sonnendurchglühte Sandwüste der Küste ebenso wie die dampfgesättigten, heißen, feuchten, niederschlagsreichen Regenwälder, die kühlen Nebelwälder, die tief eingeschnittenen Trockentäler wie auch die Hochsteppen bis zu 4000 m Höhe.“ (Rauh 1981)

Tillandsia cacticola

Tillandsia makoyana

Tillandsia cycticola uaf dem Kaktus Armatocereus laetus im trockental von Huancabamba, 2100 m (Nordperu). (aus Rauh 1981)

Tillandsia makoyana auf dem Kaktus Cereus hoppensteditii, Mexico, 1400 m (aus Zizka et al. 1988)



auf Felsen 2

Tillandsien können auch auf Felsen wachsen, wie hier in der Sierra Balcarce, Provinz Buenos Aires, Argentinien (aus Privatbesitz)


Vriesea glutinosa, die auf Felsklippen im Norden Trinidads zu finden sit, kann zeitweilig n den Dunst eines Wasserfalls eingehüllt sein, zumindest während der Regenzeit. Bestimmt Pitcairnien, die entlang von Wasserläufen vorkommen, bleiben bei wochenlangen Überschwemmungen unversehrt. Viele Arten sind auf kahlem Boden oder in den Kronen der Bäume der vollen Stärke der tropischen Sonne ausgesetzt, andere müssen mit dem Restlicht am Grunde des tropischen Regenwaldes auskommen. Wenige Bromelien vertragen ein Maß an Salzgischt, beider die meisten Pflanzen eingehen würden. Tillandsia circinnata wächst auch in Mangrovenwäldern. Manche dieser Pflanzen absorbieren soviel NaCl, daß sie salzig schmecken, jedoch offensichtlich an dieser hohen Konzentration noch keinen Schaden nehmen. Es können Werte von bis zu 2-3% des Trockengewichtes (Na) erreicht werden. Grenzwerte für Tillandsien sind noch nicht bekannt. (nach Benzing 1980)

Nicht alle Standortfaktoren können durch diese Pflanzenfamilie ausgeglichen werden. So verträgt keine Bromelie gefrierendes Wasser über eine längere Zeitspanne. Einige wenige Arten vertragen jedoch gelegentlichen Frost temperierter küstennaher Klimate oder Nachtfrost im Hochgebirge. Der Verbieitung ist also durch das Klima eine Grenze gesetzt: Diese verläuft etwa am 38. Grad nördlicher breite (Tillandsia usneoides) in Virginia und am 44. Grad südlicher Breite (Fascicularia und Greigia) in Chile und Argentinien.

Normalerweise sind baumaussitzende Bromelien nicht vegetationsbestimmend, sie ordnen sich in ein Gefüge von anderen Pflanzen ein und fallen zahlenmäßig nicht so sehr ins Gewicht. An extremen Standorten kommt es jedoch vor, daß nur noch eine einzige Pflanzenart existieren kann. In reglaosen peruanischen Küstenwüsten bildet Tillandsia purpurea den weitaus größten Teil der Biomasse mit wurzellosen, auf dem Sand liegenden Pflanzenpolstern.

Tillandsia paleacea
Tillandsia paleacea in der peruanischen Nebelwüste. Die Pflanzen wachsen in Richtung des taufeuchten Seewinds und sterben rückwärts ab. (aus Rauh 1981)


Bromelien findet man nicht in der erwartet großen Zahl im Tieflandregenwald Amazoniens. Hier sind nur etwa 100 Spezies zu finden. (nach Benzing 1980) „Zu besonders reicher Artenfülle entfalten sie sich aber in den kühlen, immer feuchten Nebelwäldern der tropischen Hochgebirge.“ (Rauh 1981) In einer Höhe von 1500-2500 m findet man die meisten Arten. Ein Grund mag sei, daß das Kronendach an Berghängen weniger dicht geschlossen ist und viel Licht von der Seite auf die potentiellen Standorte, die Stämme und Äste der Bäume fällt. (nach Benzing 1980). „Nur noch Orchideen wetteifern hinsichtlich ihrer weiten horizontalen und vertikalen Verbreitung mit den Bromelien,“ (Rauh 1981) wobei die Tillandsien die weitaus größte Ausdehnung, nämlich über das gesamte Verbreitungsgebiet dr Bromelien zeigen. Die Schwerpunkte der Verbreitung liegen entlang der Andenkette von Peru bis Costa Rica, im östlichen und südlichen Brasilien, in Mexico und in den Südstaaten der USA. Die weiteste Verbreitung von allen Bromelien hat dabei ein Vertreter der Unterfamilie Tillandsioideae: Das Spanische Moos (Tillandsia usneoides).

Geographische Verbreitung aller Vertreter der Tillandsioideae. Die Gattung Tillandsia hat das größte Verbreitungsgebiet. Es reicht über den Süden der USA, ganz Mittelamerika bis nach Argentinien und Chile. Sie ist als einzige der Gattung auch im Tieflandregenwald Amazoniens vertreten.
Verbreitungsgebiet

Es gibt eine einzige Bromelie außerhalb Amerikas in Westafrika. Diese Pitcairnia feliciana siedelt auf nackten Felsköpfen in Guinea und wurde ursprünglich für ein Liliengewächs gehalten, da man sie in keine andere afrikanische Pflanzenfamilie einordnen konnte. Wie und wann diese Pflanzenart nach Afrika gelangte, ist nicht bekannt. Das selbe gilt für das einzige außeramerikanische Vorkommen einer Kakteengattung, die als Weihnachtskaktus bekannten Arten der Gattung Rhipsalis in Afrika und Madagaskar.



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Januar 2002
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