Poáceae - Süßgräser

Poaceae - Blatt und StengelDie Gräser sind eine sehr erfolgreiche Pflanzenfamilie. An manchen Orten auf der Erde bestimmen sie über weite Flächen das Landschaftsbild, man denke nur an Steppen und Savannen. Auch in unserer Kulturlandschaft sind Gräser, und vor allem die Süßgräser, sehr dominant. Auch wenn in den letzten Jahren mancherorts der Raps die Kornfelder abgelöst hat, so gehören diese noch immer in weiten Teilen des landwirtschaftlich geprägten Deutschlands vorherrschend.

Die Süßgräser, immer Stauden oder Kräuter, zeichnen sich durch einen (fast) immer runden Stengel, den Halm, aus. Dieser kann schon einmal oval, aber nie 3-kantig sein. Er ist nahezu immer hohl. Der Stengel gliedert sich in Knoten (Nodien), die meist hart und verdickt sind, und Internodien, der Halm zwischen den Knoten. Die Blätter an dem Stengel stehen zweizeilig, die Blattscheiden sind fast immer offen. Am Übergang zwischen der Blattscheide (dem um den Stengel gelegten Teil des Blattes) und der Blattspreite (dem abstehenden Teil) befindet sich ein Blatthäutchen, Ligula genannt (Bild rechts)

Rispe von PoaDie Blütenstände der Süßgräser sind Rispen, Trauben, Ähren oder Ährenrispen. Die Blüten an den Enden der Blütenstandsästchen sind jedoch nie Einzelblüten. Es handelt sich um „Ährchen“

Ährchen der SüßgräserDiese Ährchen sind wie folgt aufgebaut:
Jedes Ährchen trägt am Grunde 2 sterile Blätter, die Hüllspelzen. Darauf folgen mehr oder weniger (von 1 bis mehr als 20) Deckspelzen. In den Achseln der Deckspelzen stehen die Einzelblüten. Am Ende oder auf dem Rücken der Deckspelzen findet sich oft ein borstenartiger Fortsatz, die Granne.
Die Einzelblüte besteht aus der Vorspelze, 2 Schwellkörpern, 3 Staubblättern und (bei zwittrigen Blüten) einem Fruchtknoten mit meist 2 Narben.
(A3 G2)
Wahrscheinlich entsprechen Vorspelze und Schwellkörper dem Perigon. Die obersten Blüten des Ährchen (siehe Zeichnung) sind oft nicht zwittrig sondern nur männlich.
Bei einigen Gräsern, z.B. Ruchgras (Anthoxanthum), können einige Deckspelzen am Grunde des Ährchens steril sein.

Vor und nach der Befruchtung schließen die Spelzen der Ährchen dicht zusammen. Oft umschließen sie später auch die Frucht.



Zu den Süßgräsern gehören in Deutschland die folgenden Gattungen:

Trespe - Brómus

Zwenke - Brachypódium

Lolch, Weidelgras - Lólium

Schwingel - Festúca

Federschwingel - Vúlpia

Salzschwaden - Puccinéllia

Schwaden - Glycéria

Quellgras - Catabrósa

Schwingelschilf - Scolóchloa

Steifgras - Catapódium

Rispengras, Rispe - Póa

Hartgras - Scleróchloa

Knaulgras - Dáctylis

Kammgras - Cynosúrus

Zittergras - Bríza

Perlgras - Mélica

Blaugras - Sesléria

Kopfgras - Oreóchloa

Zwergblaugras - Psiláthera

Dünnschwanz - Parápholis

Hundsquecke - Roegnéria

Quecke - Elytrígia

Weizen - Tríticum

Roggen - Sécale

Gerste - Hórdeum

Waldgerste - Hordélymus

Strandroggen - Élymus

Strandhafer, Helm - Ammóphila

Bastardstrandhafer - x Calammóphila

Reitgras - Calamagróstis

Straußgras - Agróstis

Wildhalm - Apéra

Wiesenhafer - Avénula

Staudenhafer - Helictótrichon

Glatthafer - Arrhenátherum

Hafer - Avéna

Grannenhafer - Trisétum

Schmielenhafer - Ventenáta

Ährenhafer - Gaudínia

Haferschmiele Aíra

Schmiele - Deschámpsia

Drahtschmiele - Avenélla

Silbergras - Corynéphorus

Schillergras, Kammgras - Koeléria

Honiggras - Hólcus

Traubenhafer, Dreizahn - Danthónia

Federgras - Stípa

Rauhgras - Achnátherum

Flattergras - Mílium

Lieschgras - Phléum

Fuchsschwanz - Alopecúrus

Glanzgras - Phaláris

Ruchgras - Anthoxánthum

Mariengras - Hieróchloe

Schlickgras - Spártina

Pfeifengras - Molínia

Schilf - Phragmítes

Borstgras - Nárdus

Zwerggras - Míbora

Scheidenblütgras - Coleánthus

Liebesgras - Eragróstis

Hundszahn - Cýnodon

Klettengras - Trágus

Queckenreis, Reisquecke - Leérsia

Rispenhirse - Pánicum

Hühnerhirse - Echinóchloa

Fingerhirse - Digitária

Borstenhirse, Fennich - Setária

Bartgras - Bothrióchloa

Mais - Zéa (aus Mittelamerika)










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Mai 2002
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